„Weihnachtsbingo“ im Haus der Begegnung
Was darf auf keiner Weihnachtsfeier fehlen? Kekse essen und Weihnachtslieder singen. Kleine Geschenke. Und natürlich ein Tannenbaum. Im Eggetal gehört noch etwas anderes dazu: Weihnachtsbingo.
Jawohl, es gibt auch eine Fest-Version des Spieleklassikers, die wieder ein Höhepunkt der Weihnachtsfeier des Heimatvereins war.
Kaum war das letzte Lied des Posaunenchors verklungen, der mit seiner Musik für besinnliche Momente im Haus der Begegnung gesorgt hatte, kaum war das erste Gläschen Punsch geleert, lag plötzlich wieder ein Knistern gespannter Erwartung in der Luft. Bis dann die kleinen Zetteln mit den Glückszahlen verteilt wurden und Volker Brinkmeier, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, den erlösenden Satz sagte: „Die Geschäftsführung hat sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes überzeugt …“
Endlich wieder Bingo-Zeit im Haus der Begegnung und jeder machte mit. Schulkinder und Senioren, Teenies und gestandene Familienväter.
„Bingo!“ für Hendrik Siklanger (links, mit Volker Brinkmeier und Thomas Müller). Noch weiß er nicht, was er damit gewonnen hat.
Hauptgewinn: Ein Tannenbaum. So viel hatte sich herumgesprochen. Außerdem hatte der Vorstand noch elf weitere Päckchen gepackt und mit Nummern versehen, denn insgesamt sollten drei Bingo-Runden mit je vier Gewinnmöglichkeiten ausgespielt werden. „Wer zuerst ein waagerechtes, senkrechtes oder diagonales Bingo hat oder aber den ganzen Zettel voll hat, hat gewonnen. Gut aufpassen und schnell rufen, denn nur der erste gewinnt. Er darf dann ein Los ziehen, auf dem die Nummer seines Gewinns steht.“
So weit so einfach. „Noch irgendwelche Fragen?“ „Und was ist, wenn man Bingo ruft und gar keines hat?“ So etwas soll im Eifer des Gefechts ja vorkommen. „Der muss in den Teich“ hieß es unter dem Gelächter der ganzen Versammlung. Und schon konnte es losgehen. Die Bingo-Trommel drehte sich. Volle Konzentration im Haus der Begegnung. Jedes Mal, wenn Volker Brinkmeier eine weitere Buchstaben-Zahl-Kombination vorlas, hörte man von irgendwoher ein triumphierendes „Ja!“ , ziemlich sicher begleitet von einem „Nein, nein, nein“ aus einer anderen Ecke, wo das Bingo-Los offensichtlich nur mit falschen Zahlen bedruckt war.
Dann endlich das erste Bingo, der erste Gewinner, das erste Weihnachtsgeschenk, das ausgepackt werden durfte. Oder ausgepackt werden musste? Denn der Vorstand des Heimatvereins hatte bei der Auswahl der Geschenke anscheinend immer mal wieder die Weihnachtsmann-Mütze mit der Narrenkappe vertauscht. Mancher Gewinn sorgte bei den Mitspielern für viel größere Heiterkeit als beim neuen Besitzer – eine Bayern-München-Tasse, zum Beispiel. Besonders groß war das Gejohle, als statt des erhofften Hauptgewinns nur dessen unansehnlicher kleiner Bruder ausgehändigt wurde: ein arg zurechtgestutzter Tannenbaum, der wohl schon als Lieferant für die Tischdeko hatte herhalten müssen. Eine weitere kleine Finte des Vorstands, der die Gewinnerin später aber noch mit einem willkommeneren Geschenk entschädigte. Der „richtige“ Hauptgewinn, ein stattlicher, gut gewachsener Baum, wurde schließlich auch noch vergeben (und kurzerhand versteigert, weil die Gewinnerin schon einen Weihnachtsbaum hatte).
Weihnachtsbingo – ein heißer Tipp für jede Weihnachtsfeier. Und vielleicht auch eine gute Idee, um das Geschenkeauspacken im Familienkreis mal ganz anders zu gestalten.
Text und Fotos: Cornelia Müller