Friedliche Randale im Eggetal
Börninghauser feiern mit Feuerwehr und Heimatverein. Pr. Oldendorf-Börninghausen. Noch bevor in den Mai getanzt wurde, fingen die Börninghauser schon mal mit dem Feiern an. „Randale im Eggetal“ – hieß es dort am Wochenende, und dabei hatte niemand etwas zu befürchten, im Gegenteil: Das 25-jährige Jubiläum des Musikzugs und das fünfjährige Bestehen des Feuerwehrgerätehauses boten Anlass, mit Musik und Programm den Nachmittag zu verbringen.
Dazu führte die örtliche Feuerwehr an ihrem Tag der offenen Tür vor, was sie im Rettungsalltag alles beherrschen muss. So seilten sich die Feuerwehrleute in der sogenannten Absturzsicherung gekonnt von einem hohen Gerüst ab.
Die Simulation eines „Flashovers“, eine plötzliche Rauchgasexplosion zeigte, auf welche Gefahren die Blauröcke im Einsatz gefasst sein müssen. „Dafür haben wir extra eine Flashover Box konstruiert, mit der sich so etwas im Kleinen veranschaulichen lässt“, erklärte Markus Vortmeyer, stellvertretender Löschgruppenführer. Die Aktionen kamen gut an: Hunderte Besucher zog es ins Eggetal.
Anlässlich seines Jubiläums spielte der Feuerwehrmusikzug Eggetal seine traditionelle Blasmusik.
Das musikalische Programm wurde durch Tanzaktionen im Zelt erweitert. Maree Götze führte mit Börninghauser Kindern zuvor einstudierte Choreographien zu bekannter Popmusik auf. Dank Spielmobil fanden die Kleinen eine Hüpfburg und zahlreiche Spielgeräte auf dem Gelände der Grundschule. Doch das namensgebende Highlight folgte erst danach.
„Randale“ lässt vom Namen her Punkrock vermuten – dies trifft es aber nicht so ganz. Dieter Koch, Vorsitzender des Heimatvereins, beschrieb deren Musik so: „Das ist wie Rolf Zuckowski, nur eben rockiger.“ Und so ähnlich klangen sie dann auch, die vier Jungs von „Randale“, die sich klar von zu seichten Kinderliedern distanzieren.
Marc Jürgen (Gitarre), Christian Keller (Bass), Jochen Vahle (Gesang) und Garrelt Riepelmeier (Bass) boten klassischen Rock jeglicher Epochen und Richtungen dar. Ob Ramones, Ärzte, Johnny Cash oder Wir Sind Helden – das popmusikversierte Ohr erkannte viele Melodien und Riffs wieder. Nur die Texte waren dann doch etwas anders, will sagen: kindgerechter. Aus dem „Blitzkrieg Bop“ der Ramones beispielsweise wurde „Der Kuckuck und der Esel“.
Dies funktionierte wunderbar und gefiel Erwachsenen und Kindern gleichermaßen. Da letztere meist weniger Konzert-Erfahrung aufweisen, gaben die Bielefelder schnell einen Crashkurs im Luftgitarre-spielen, Ausflippen und Tanzen. Ein kleiner musikalischer Exkurs zu Ska und Reggae durfte auch nicht fehlen.
Die Texte blieben trotz der Kindgerechtheit pfiffig und frech, spielten mit Ironie und wurden nicht zu platt, selbst bei Titeln wie „Hardrockhase Harald“ oder „Mama Lauter“.
Dieter Koch könnte sich so eine Veranstaltung öfter vorstellen. „Erst einmal ist dies ja an die Jahrestage des Musikzugs und des Gerätehauses gebunden. Doch nach genauer Prüfung der Kosten und einem positiven Resümee könnte durchaus eine jährliche Feier daraus werden.“
Quelle: Neue Westfälische