Skip to content Skip to main navigation Skip to footer

September 2013

Dass die Dorfgemeinschaft “Wir im Eggetal” in den vergangenen Monaten sehr fleißig und kreativ war, zeigte sich bei der gut besuchten zweiten Bürgerplanrunde in der Turnhalle der Grundschule in Börninghausen. Zwanzig Projekte, das Eggetal und die drei Ortschaften betreffend, hatten diverse Arbeitskreise in drei vorangehenden Planungsrunden vorbereitet und stellten sie nun den Bürgern im Plenum vor.

Die Anwesenden konnten die Zukunft des Eggetals mitgestalten und hatten für die vorgeschlagenen Projekte drei grüne Punkte zu vergeben. Jedes Projekt war auf einem Plakat abgedruckt, das die Wände der Turnhalle schmückte. Nach einer Abstimmung durch die Bürger über die Projekte wurden die Ergebnisse bekannt gegeben. Auch über den Werbeslogan für das Eggetal wurde abgestimmt. In einem weiteren Treffen im Januar soll die offizielle Übergabe der ausgearbeiteten Planunterlagen an die Dorfgemeinschaft übergeben werden, erklärte Hartmut Lüdeling von der Arbeitsgemeinschaft Dorfentwicklungsplanung.

Der Kämmerer der Stadt Pr. Oldendorf, Marko Steiner, wünschte in seinem Grußwort den Eggetalern gutes Gelingen und beteuerte, dass die Investition der Stadt richtig war, weil sie von einer breiten Bürgerschicht getragen werde.

Die Ergebnisse im Überblick – so wurde abgestimmt!

Bei den zwanzig Projekten wurde insbesondere darauf Wert gelegt, dass das Eggetal für Kinder und für die ältere Generation attraktiv gestaltet wird. “Alle Projekte sind miteinander vernetzt”, erläuterte der erste Vorsitzende Jürgen Nenneker das Gesamtkonzept. So ist die Umgestaltung des Kurparks am Haus der Begegnung dadurch relevant für Ältere, dass ein barierrefreier, sicherer Zugang ermöglicht wird und unter den neuen Parkplätzen auch etliche für Behinderte dabei sein sollen. Gleichzeitig werden neue Spielgeräte im Kurpark aufgestellt, und im Bürgerpark Masch werden möglicherweise kleine Drachen und Wegweiser auf die Saurierspuren in Barkhausen verweisen, um die Masch als Eingangspforte ins Eggetal attraktiver zu gestalten.

Den Rundwanderweg nahezu an der Waldgrenze, der den Blick ins Eggetal freigibt und mit einer Schutzhütte sowie Infotafeln versehen werden soll, hielten alle Planer für eine Wertsteigerung für den Tourismus. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls der Quellpark Eininghausen erwähnenswert, der durch die Freilegung der Bärenquelle den Tagestourismus ankurbeln soll. Bodenschutz im Rahmen der Landschaftsgestaltung ist ebenfalls ein wichtiges Thema im Eggetal und soll durch einen Erosionsschutzstreifen gewährleistet werden. Ebenso soll eine Querungshilfe an der Neuen Mühle (Bünder Straße) die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer erhöhen. Bei der Umlegung des Mühlenbaches wird der Bach hinter dem Sportplatz wieder freigelegt. In einem weiteren Schritt wird die Gewässerentwicklung kontrolliert, um Hochwasser zukünftig zu vermeiden. Eine weitere Ankurbelung des Tourismus versprachen sich die Planer davon, den Wanderweg am Mühlenbach auszubauen und die touristischen Höhepunkte hervorzuheben.

Projekte innerhalb der Ortschaften bezogen sich zunächst auf die Umgestaltung des Kirchplatzes, der zur Zeit in marodem Zustand ist. Für mehr Sicherheit für die Kinder wäre es erstrebenswert, die Bereiche Schule und Straße voneinander zu trennen sowie eine Bushaltestelle und Parkplätze einzurichten. Neben einem Dorfanger könnte auch ein Dorfcafé den Kirchplatz oder möglicherweise auch das Haus der Begegnung beleben. Auch hier wurde wieder die ältere Generation berücksichtigt, und zwar bei dem Projekt “55+ und Mittendrin”, das Seniorenwohnungen im Gemeindehaus erwog und damit die Altersstruktur von Börninghausen berücksichtigte (mehr als ein Viertel der Einwohner sind über 65). Ein Dorfgemeinschaftsgarten böte gleichzeitig eine sinnvolle Beschäftigung für Senioren, dessen Erzeugnisse man beispielsweise in der Schulküche verwerten oder in einem Dorfladen verkaufen könnte, wodurch die Versorgung im Ort gewährleistet wäre. Das Projekt Dorfgemeinschaftsküche, mög-licherweise auf dem Kirchplatz, wäre ein weiterer wirtschaftsfördernder Faktor.

Die letzten Projekte bezogen sich wiederum auf die Kinder, angefangen bei der Schulsanierung. Die Anwesenden begrüßten, dass vier Räume bereits in ehrenamtlicher Arbeit gestrichen wurden. Dringender Renovierungsbedarf bestehe hingegen bei den Toiletten. Alle waren sich darin einig, dass der Grundschulstandort erhalten werden soll. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls eine Neuordnung der Haltestellen diskutiert. Um den Schulweg sicher zu gestalten, müsse das Bushäuschen an der Bergstraße in Büscherheide nach hinten verlegt werden. Schließlich brauche die Jugend auch einen Internetauftritt (Eggetaler, täglich frisch!), in dem sie ihre Erlebnisse präsentieren könne.

Die Planungsrunden Protokolle

Ideen werden zu Projekten!

Seit der 1. Bürgerplanungsrunde am 16. März 2013 hatte sich eine große Zahl engagierter Bürger zusammen mit dem Planungsbüro in 28 Sitzungen mit den unterschiedlichsten Themen und Problemen rund um das Eggetal befasst. Herausgekommen sind eine ganze Reihe von machbaren Lösungen, die Schritt für Schritt verwirklicht werden können.
Hier können die Protokolle der Planungsrunden nachgelesen werden.

2. Runde

Arbeitskreis Soziales, Bildung, Kultur und Wohnen
Arbeitskreis Umwelt, Freizeit und Tourismus
Arbeitskreis Haus der Begegnung
Arbeitskreis Kirchplatz

3. Runde

Arbeitskreis Soziales, Bildung, Kultur und Wohnen
Arbeitskreis Umwelt, Freizeit und Tourismus
Arbeitskreis Haus der Begegnun + Bürgerpark Masch    Protokoll Teil 2
Arbeitskreis Kirchplatz
Arbeitskreis Versorgung, Wirtschaft, Öffentlicher Raum

 

Bürgerversammlung am 20. April 2012

 

buergerversammlung plakat

Mit diesem Plaket lud die Bürgerinitiative “Wir im Eggetal” zur Bürgerversammlung im Gasthaus Honermann ein.

Am 20. April 2012 wurden die Ergebnisse der Bürgerumfrage im Eggetal sowie Vorträge weiterer Planer & Helfer aus naheliegenden Gemeinden präsentiert.

Die Ergebnisse können hier eingesehen werden:

Präsentation Bürgerversammlung
Auswertung offene Fragen
Auswertung geschlossene Fragen
Protokoll

 

Bürgermeister, Stadtplaner, Bezirksregierung und 140 Bürger: Bei der ersten Bürgerversammlung im Eggetal ging es zur Sache. Wenn man die Waldgrenze als Talgrenze ansieht, erstreckt sich das Eggetal auf einer Fläche von ungefähr 700 Hektar entlang der Nordhänge des Wiehengebirges. Doch wie zufrieden sind die Bewohner des Eggetales?

Die sinkenden Schülerzahlen an der Grundschule Börninghausen hatte Yvonne Dropp als Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule zum Anlass genommen, um zu fragen: „Wie können wir unser Dorf attraktiver gestalten um es nicht nur für junge Familien lebenswert zu machen?“ Daraufhin hatten sich im vergangenen Jahr vier Eggetaler zusammengefunden, die sich der Sache annahmen. Matthias Wessel, Jürgen Nenneker, Sven Becker und Horst Kirchhoff gründeten die Bürgerinitiative „Wir im Eggetal“.

Im November des letzten Jahres hatten sie 800 Fragebögen an alle Eggetaler Haushalte verteilt. Mit 26 Prozent waren mehr Bögen als erwartet zurückgekommen. Und die Ergebnisse dieser Aktion wurden am 20. April in der ersten Bürgerversammlung des Tales im Restaurant Lindenhof in Büscherheide präsentiert. Moderator Hans-August Hölscher verlas die Fragen und zeigte an Diagrammen, wie sich die Interessen verteilen. Dabei waren den Bürgern Schule und Kindergarten sehr wichtig für den Ort. Begegnungsstätten wurden gewünscht, und der Tourismus sollte angekurbelt werden. Ein wichtiger Punkt war auch das Thema Versorgungsangebote. 86 Prozent der Eggetaler waren der Meinung, dass es an Lebensmittelgeschäften, Restaurants, Ärzten und einer Poststelle mangelt. In den Fragebögen wurde sogar ein Baumarkt für das Eggetal gewünscht.

70 Prozent waren sich einig, dass es mehr Freizeitangebote geben müsste, besonders auch für die Jugend. Da wurden ein Abenteuerspielplatz gewünscht und auch ein Heuhotel, ein Streichelzoo und eine Jugendherberge. 59 Prozent der Befragten hatten angegeben, dass sie glauben, mit guten Freizeitangeboten die Übernachtungszahlen zu steigern. 57 Prozent denken, dass damit auch neue Familien im Eggetal angesiedelt werden können, und 58 Prozent hoffen, mit neuen Freizeitangeboten auch Arbeitsplätze zu schaffen.

Den Dioxin-verseuchten Sportplatz sahen 73 Prozent als Problem. Mehr Informationen zu Veranstaltungen, Terminen und auch zur Wasserqualität wünschten sich 86 Prozent der Fragebogen-Teilnehmer.

Mit der Frage „ Wie könnte eine mögliche Unterstützung durch die Bürger des Eggetals aussehen?“ kamen die Initiatoren auf den Punkt. 69 Prozent der Befragten wünschten sich eine Dorfgemeinschaft.

Auch Bürgermeister Jost Egen hofft auf die Mitarbeit der Bürger. Bereits 2010 war das Thema Dorfentwicklungsplan im Rathaus angesprochen worden. „Wir konnten nur vorbereitend tätig werden, aber jetzt sind wieder Mittel vorgesehen“, sagte Jost Egen zum Dorfentwicklungsplan. „Das macht nur Sinn, wenn man eine starke Dorfgemeinschaft hat“, sagte der Bürgermeister.

In seinem Erfahrungsbericht erklärte Günter Heidemann von der Bezirksregierung: „Es geht um Geld.“ Und er lobte das Projekt Wir im Eggetal: „Ich mache das seit zwei Jahrzehnten, aber dass so viel am ersten Abend zusammengetragen wurde, habe ich noch nicht erlebt.“ Einiges sei definitiv förderfähig, aber dafür sei ein Konzept nötig.

Der Stadtplaner Hartmut Lüdeling erläuterte den Anwesenden wozu so ein Konzept wichtig ist. Der Stadtplaner Hans-Friedrich Bültmann aus Bielefeld stellte die Kernfrage: „Wie gewinnen wir eine neue Wirtschaftlichkeit?“ Er vertrat die Ansicht, dass das entscheidend sei, um ein Dorf wieder zum Leben zu erwecken.

Ein Bürger hatte in dem Fragebogen notiert: „Das Eggetal ist tot“. Immer wieder wurde auch ein Dorfladen als zentraler Treffpunkt angesprochen. Dazu war Hans Junchen, der Vorsitzende des Gewerbevereins Preußisch Ströhen, eingeladen worden. Dort funktioniert seit Jahren das Projekt „Aue-Markt“. Man schreibt dort von Anfang an schwarzen Zahlen. Hans Junchen stellte den Eggetalern das Projekt des Versorgers vor, das von den Preußisch Ströher Bürgern selbst getragen wird – ein zentraler Einkaufsmarkt mit allem, was vor Ort benötigt wird: Fleischer, Bäcker, Paketannahme, Reinigung, Cafeteria und vieles mehr. Besonders die Cafeteria sei ein Treffpunkt geworden an dem ein reger Informationsaustausch stattfinde. Vielleicht sehen die Eggetaler Bürger so ein Projekt auch für ihr Eggetal als ein Zukunftsprojekt, das es anzugehen lohnt, kam eine Frage auf.

Als ersten Schritt hatte Frank Sewing von der Eggetaler EDV-Firma Icopa Consulting Partner als als Sponsor eine Internetseite für das Eggetal erstellt. Unter www.wir-im-eggetal.de werden die Bürger ab sofort über die Bürgerinitiative und andere Veranstaltungen informiert. Dort sollen sich auch örtliche Firmen und Vereine vorstellen.

Die Bürger hatten viele Informationen aus der ersten Bürgerversammlung mitnehmen können. Jetzt müssen sich viele Unterstützer finden und Gespräche mit heimischen Vereinen und Institutionen geführt werden, damit bei der nächsten Bürgerversammlung im Herbst durchgestartet werden kann. Alle waren sich einig: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Zurück zum Anfang