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Wiedereröffnung des Eggetaler Bierstübchens am 7. Oktober

Tizian Hildebrandt mit seiner Partnerin Carina Berkemeyer.

Text und Foto: Ilka Gülker (aus dem Rundblick Pr. Oldendorf)

Wie so viele gute Geschichten nahm auch die der Neueröffnung der einzigen Dorfkneipe des Eggetals ihren Ursprung in einer „Schnapsidee“. Als die letzte Ära des „Eggetaler Bierstübchens“ in den Händen der ehemaligen Wirtin Edeltraud Klusmann zum Ende des vergangenen Jahres endete, wurde die Idee an einem der Kneipentische geboren, erzählt Tizian Hildebrandt. Er sei einer der wenigen jüngeren Gäste gewesen, die der Kneipe bis zuletzt treu blieben. Aus einem lockeren Spruch seien dann immer konkretere Pläne geworden. Trotzdem sah es, nachdem das „Eggetaler Bierstübchen“ zum 31. Dezember schloss, zunächst nicht so aus, als würde er seine Pläne wirklich umsetzen können. Nachdem das Gebäude seinen Eigentümer wechselte und der neue Besitzer von der Idee, weiterhin eine Kneipe in den vorderen Räumlichkeiten zu beherbergen, begeistert war, wurden die Überlegungen konkreter. Vor etwa vier Wochen konnten die Renovierungsarbeiten der Gasträume schließlich beginnen.

Viele Umbauarbeiten werden durchgeführt

Bis zur Neueröffnung am 7. Oktober sollen helle, freundliche Räume mit altem Charme entstehen. Einige dekorative Elemente, wie die Barre-Leuchten über der Theke, sollen erhalten bleiben. Auch die Tische und Sitzmöbel sollen überarbeitet und dann wieder eingesetzt werden. Die Decken und Wände hingegen bekommen mehr als einen neuen Anstrich. „Die dunklen Vertäfelungen haben wir abgerissen und streichen die Wände jetzt hell“, sagt Tizian Hildebrandt, der gemeinsam mit seiner Partnerin Carina Berkemeyer momentan jede freie Minute in der Traditionskneipe verbringt. Ursprünglich hatten sie den Aufwand möglichst gering halten wollen, im Zuge der Renovierung sei dann aber eines zum anderen gekommen. Viele Jahre rauchender Gäste hatten ihre Spuren in der Kneipe hinterlassen, und die Begeisterung für das Projekt wächst in dem zukünftigen Wirtspaar. Das neue Raumkonzept soll hell, freundlich, gemütlich und auf alle zukünftigen Gäste einladend wirken.

Ein Treffpunkt für jedermann

„Wir möchten einen Anlaufpunkt für alle Börninghauser bieten, aber auch für die umliegenden Orte. In Holzhausen gibt es ja auch keine Kneipe mehr“, erklärt Tizian Hildebrandt. Jugendliche und junge Erwachsene sollen sich im „Eggetaler Bierstübchen“ genauso wohl und willkommen fühlen wie ehemalige Stammgäste und Vereine. Um das Dorf ein wenig zu beleben, planen die jungen Wirte gelegentliche Veranstaltungen wie Mottopartys und stellen ihre Räume zukünftig außerdem für private Feierlichkeiten zur Verfügung. Dank eines Wintergartens, der an den Kneipenraum anschließt, und einer halboffenen Wand, die bei Bedarf geschlossen werden kann, bietet das „Eggetaler Bierstübchen“ für verschiedene Personenzahlen die passende Raumgröße. Eine Miete möchte Tizian Hildebrandt dafür nicht berechnen, die Getränke müssen jedoch zu vergünstigten Literpreisen über das Bierstübchen bezogen werden.
Die Küche des Bierstübchens soll künftig allerdings kalt bleiben. „Wir werden grundsätzlich nur Snacks anbieten, für Veranstaltungen kann aber natürlich Catering von außerhalb bestellt werden“, sagen die neuen Inhaber. Die Preisgestaltung möchten sie so fair wie möglich halten. Einzig die Bierpreise werden sie leicht anheben müssen, alle weiteren Preise würden sie senken, sagen sie und möchten damit der veränderten wirtschaftlichen Lage ihrer Gäste Rechnung tragen. „Es ist ja nicht mehr so wie vor 10 bis 15 Jahren, als man am Wochenende mit dem Taxi in die Disco fahren konnte. Sowas kann sich heute ja niemand mehr leisten“, zieht Carina Berkemeyer Vergleiche zu ihrer eigenen Jugend. Das „Eggetaler Bierstübchen“ soll stattdessen vor Ort eine Möglichkeit bieten, sich in lockerer Atmosphäre zu treffen.

Für Unterhaltung ist gesorgt

Neben Musik und einer Getränkekarte, auf der für jeden etwas dabei ist, sollen je ein Spiel- und ein Dartautomat sowie ein Billardtisch für Abwechslung und eine kurzweilige Zeit sorgen. Auch ein Fernseher und ein Beamer werden zur Verfügung stehen, um in geselliger Runde Sportveranstaltungen verfolgen zu können. „Sky haben wir allerdings nicht“, sagt Tizian Hildebrandt.
Wiederbeleben möchte er zu Beginn des Jahres 2024 die 96 Sparfächer, die auch bis zur Schließung des Bierstübchens noch in Betrieb waren. Mit den dunkelgrünen Fächern möchte er ein weiteres Stück Kneipenkultur im Eggetal erhalten.
Vorerst wird das „Eggetaler Bierstübchen“ nur an den Wochenenden und vor Feiertagen öffnen, irgendwann soll vielleicht ein weiterer Tag hinzukommen. Die neuen Wirte machen all das nämlich neben ihrer Berufstätigkeit. Dass sie sich die Neueröffnung der Kneipe zutrauen, verdanken sie auch der tatkräftigen Unterstützung ihrer Familie, sagen sie. Das Risiko, zukünftig unter Personalmangel zu leiden, hätten sie nicht eingehen wollen.
Bis zum 7. Oktober ist in den Räumen noch einiges zu tun, trotzdem freuen sich Tizian Hildebrand und Carina Berkemeyer auf die Eröffnungsfeier mit vielen alten und neuen Gästen. Schon jetzt halten regelmäßig interessierte Börninghauser an und werfen einen Blick in den Gastraum. Für die zukünftigen Betreiber der Kneipe ein gutes Gefühl: „Wir freuen uns, dass so viele Menschen Interesse an dem haben, was hier passiert“, sagen sie.

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