Konzepte für die Zukunft des Ortes
Arbeitskreis Soziales informiert sich über Erfahrungen in anderen Kommunen.
Die Planungen der Arbeitsgruppen zur Dorfentwicklung des Eggetals sind diese Woche in die dritte Runde gegangen. Zu Gast beim Arbeitskreis Soziales war am Montag Ludger Schulte-Remmert aus Lippstadt-Dedinghausen. Er berichtete von einer vergleichbaren Situation in seinem Heimatort.
In der Diskussion: Ludger Schulte-Remmert, Hartmut Lüdeling, Hyco Verhaagen, Jürgen Rolfs, Alexandra Bastians , Heike Kampeter, Andrea Walkenhorst, Daniela Schrepel, Yvonne Dropp, Christina Henke und Jürgen Nenneker (v.l.). Foto: Matthias Wessel.
Die Dedinghausener versuchen seit etwa zwei Jahren aus eigener Kraft ein Dorfentwicklungskonzept zu erarbeiten. „Die Themen sind da die gleichen wie hier bei Ihnen im Eggetal“, bemerkt Schulte-Remmert. So sind die Situation um die Grundschule und den Dorfladen, sowie die demografische Entwicklung wichtige Aufgabenstellungen, die die Bürger beschäftigen. „Was können wir unternehmen, damit die älteren Menschen im Ort bleiben und sich gleichzeitig auch junge Familien bei uns niederlassen.“ Schwerpunktprojekte, die die Dedinghausener bereits umsetzten sind das Bürgerbüro, das jeden Samstagvormittag geöffnet hat, und ein sogenanntes Bürgernetzwerk. Hier werden beispielsweise Betreuungsangebote für Kinder und Fahrdienste für ältere Mitbürger oder Menschen mit Behinderungen organisiert. „Gerade bei jungen, berufstätigen Familien oder Alleinerziehenden ist die Betreuung der Kinder besonders in der Ferienzeit oft ein Problem. Da bietet die Zeitautonomie unserer älteren Dorfbewohner ideale Möglichkeiten. Im Gegenzug werden Einkaufsfahrten oder Mitfahrgelegenheiten zu Gottesdiensten oder für Arztbesuche organisiert“, berichtete Schulte-Remmert stolz.
Weitere Ausbaumöglichkeiten in diese Richtung seien Generationen-Wohnprojekte. Der Trend gehe hin zu selbstorganisierten Wohn- und Lebensmodellen in Form von Alterswohngemeinschaften. Ein Miteinander von Jung und Alt mit genug Abstand und Raum für Rückzugsmöglichkeiten. „Solche Projekte sind für das Eggetal auch denkbar und durchaus machbar“, betonte Hartmut Lüdeling von der ARGE Dorfentwicklungsplanung.
„Wir sind in Kontakt mit Planern solcher zukunftsweisenden Konzepte, die auch Bereitschaft signalisiert haben uns dabei zu unterstützen. Denkbar wären in etwa sieben bis zehn Wohneinheiten. Wir bräuchten allerdings noch genauere Angaben wie viele Personen dafür in Frage kommen, damit wir solche Planungen festmachen können“, so Lüdeling weiter.
Der Abend machte deutlich, dass die Herausforderungen dörflicher Entwicklung nicht nur im Eggetal hochaktuell sind und sich aber mit dem Engagement motivierter Bürger durchaus bewältigen lassen.
Quelle: Neue Westfälische